Die Welt anders wahrnehmen – Menschen mit Hörbeeinträchtigungen

Menschen mit Hörbeeinträchtigungen gibt es in allen Altersstufen. Auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft bietet diese Unterrichtseinheit Möglichkeiten, das Thema Hörminderung von unterschiedlichen Seiten zu betrachten, über Hilfsmöglichkeiten aufzuklären und gegenseitige Empathie zu fördern.

Unterrichtseinheit

Beschreibung der Unterrichtseinheit

Die Unterrichtseinheit behandelt die Grade der Schwerhörigkeit nach WHO-Definition, die verschiedenen Arten von Hilfsmitteln für Hörgeschädigte, die Bedeutung des Gehirns für das Hören und gibt Tipps für den Umgang mit Hörgeschädigten. Die Lernenden werden aufgefordert, sich Videos zum Beispiel zu Personen mit Hörschädigung anzuschauen, um so einen Perspektivwechsel vorzunehmen und Empathie zu fördern. Kleine Versuche/Untersuchungen laden zum praktischen Tun ein. Die Aufgaben auf den Arbeitsblättern sind so gewählt, dass unterschiedliche Leistungsstufen und Zugangsweisen Berücksichtigung finden.

Da in der Unterrichtseinheit die Teilhabe und das Miteinander einen Schwerpunkt bildet, bietet sich eine fächerübergreifende Herangehensweise an, insbesondere mit den Fächern Biologie, Physik, Religion und Ethik.

Die Lernenden arbeiten einzeln, in Paar- oder Gruppenarbeit. Sie teilen ihre Erkenntnisse im Plenum unter anderem in Form kleiner Präsentationen und diskutieren sie. Dabei unterstützen sie sich gegenseitig. Verschiedene Herangehensweisen bei den Aufgaben sind gut geeignet für unterschiedliche Lerntypen und Lernvorlieben. 

Die Unterrichtseinheit hat einen Sachbezug zum Hörakustiker-Handwerk. Erkundungsaufträge animieren zum Besuch einer Fachkraft für Hörakustik. Im Unterricht verwendete Apps wie zum Beispiel PhyPhox werden dort in der Ausbildung eingesetzt, sodass interessierte Lernende einen ersten Einblick erlangen. 
 

Unterrichtsmaterial "Die Welt anders wahrnehmen – Menschen mit Hörbeeinträchtigungen"

Gesamtdownload

Unterrichtsablauf

Inhalt
Sozial- / Aktionsform

Didaktisch-methodischer Kommentar

Die Unterrichtseinheit beleuchtet das Thema Sinne und Wahrnehmung (Biologie) beziehungsweise Sinneswahrnehmungen mit Licht und Schall (Physik), wie es beispielsweise im Kernlehrplan Naturwissenschaften Nordrhein-Westfalen (Gesamtschule, Sekundarstufe I) als Inhaltsfeld vorgesehen ist. Aus der Arbeitslehre wird ein praxisorientiertes Verständnis für technische Problemlösungen vermittelt, mit Sachbezug zum Hörakustiker-Handwerk. Im Fach Religion/Ethik wird die Frage nach dem Umgang mit anderen Menschen und nach gutem Handeln thematisiert.

In der Unterrichtseinheit werden Inhalte zu den Themen Lautstärke, Nachhall, Schwerhörigkeit, Hilfsmittel und Bedingungen für gutes Hören und gute Kommunikation erarbeitet. Die Lernenden entwickeln hier ihre Kenntnisse, Erkenntnisse und Kompetenzen in diesen Lernfeldern weiter.

Vorkenntnisse aus den Bereichen "Tonhöhe und Lautstärke", "Lärm und Lärmschutz", "Kommunikation" sind vorteilhaft, aber nicht Voraussetzung.

Vor allem bei den Arbeitsblättern 2 und 3 bietet sich fachübergreifendes Arbeiten an. Beim Schwerpunkt Kommunikation lassen sich die Inhalte gut mit dem Fach Religion/Ethik verbinden und der Frage nach dem guten Handeln in Bezug auf die Inklusion von Menschen mit Hörbeeinträchtigungen. Diskutieren lässt sich auch die Frage, inwieweit die vorgestellten Persönlichkeiten als Vorbild dienen können.

Einzel-, Paar- und Gruppenarbeit dienen als Methoden der Wissensvermittlung und Erkenntnisgewinnung. Differenzierte Aufgabenstellungen ermöglichen die Arbeit auf unterschiedlichen Kompetenzstufen, sodass alle Lernenden einer Gruppe Lernzuwächse erzielen können.
 

Vermittelte Kompetenzen

Fachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • unterscheiden angeborene von erworbener Schwerhörigkeit und schätzen ihr eigenes Risiko ein. 
  • kennen verschiedene Grade der Schwerhörigkeit.
  • beschreiben verschiedene Hilfsmittel und Raumbedingungen für gutes Hören. 
  • kennen die Bedeutung des Gehirns für Hören und Verstehen.

Medienkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • nutzen Apps auf ihrem Smartphone, um Lautstärke und Nachhall zu messen.
  • nutzen Informationsquellen wie das Internet, um gezielt Informationen zu eingegrenzten Themen zu finden.

Sozialkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • arbeiten gleichberechtigt mit einem Partner/einer Partnerin oder in einer Kleingruppe, tauschen Vorschläge aus und einigen sich auf Ziele und Vorgehensweisen.
  • kommunizieren adressatengerecht und nutzen dabei auch die Fachsprache.

 

Verwendete Literatur 

Holube, Inga et al. (2024). Die WHO-Klassifikation von Hörverlusten. Ein Konsens zu einer deutschen Fassung. In: HNO 8/2024. Online verfügbar: https://www.springermedizin.de/hno/die-who-klassifikation-von-hoerverlusten/27208908 (zuletzt abgerufen am 23.01.2025).

Hornig, Dirk (2020). Besser hören mit digitalen Übertragungsanlagen. In: Spektrum Hören 5/2020.

Nocke, Christian (2016). Die neue DIN 18041 Hörsamkeit in Räumen. Lärmbekämpfung Bd. 11 (2016) Nr. 2, Springer.

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Kooperationspartner

Anbieter der Unterrichtseinheit

Auszeichnungen

Autor

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Petra Breuer-Küppers

Petra Breuer-Küppers hat fast 40 Jahre an unterschiedlichen Schulformen (Realschule, Gesamtschule, Förderschule, Schule für Kranke) Naturwissenschaften unterrichtet. Zur Zeit ist sie als Autorin im Schulbuchbereich tätig und engagiert sich bei Science on Stage Deutschland, einem Verein, der Lehrpersonen z. B. durch kollegialen Austausch dabei unterstützt, exzellenten MINT-Unterricht durchzuführen.